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Ein Beitrag zur KI-Fotoverwaltung Excire Foto aus Spiegel Online.
Fotos besser präsentieren
Das aktuelle fotoMAGAZIN (4/2021) kommt mit einer Beilage, die fast komplett von mir produziert wurde. Mit dabei: Ein Test von gerahmten Fotos von verschiedenen Online-Anbietern, viele Tipps zu Pasepartouts, Rahmen und Gläsern und ein Artikel zur Gestaltung von Wänden mit Fotos.
Mit Smartphone synchronisieren
Der Profoto A10 ist der erste Systemblitz, der auch mit einem Smartphone synchronisiert werden kann. Ich habe den Universalisten ausprobiert
Der A10 ist von außen fast baugleich zu dem bereits 2017 vorgestellten A1. Damals bezeichnete ihn Profoto als „kleinsten Studioblitz der Welt“ – dabei sind der A1 und auch der neueste Nachfolger A10 Systemblitze, die auf den Blitzschuh gesteckt oder aber entfesselt ausgelöst werden können. Sie arbeiten manuell oder mit TTL. Für die Fernsteuerung kommt Profotos eigenes Funksystem AirTTL inklusive einem Sender zum Einsatz. Auch der A10 selbst kann aufgesteckt als Sender für andere Biltze dienen – nebem dem A10 allen Profoto-Studioblitzen, die mit AirTTL kompatibel sind, Mit dem Wort „Studioblitz“ wirbt Profoto, weil einerseits die Leistung des A10 ganz ordentlich ist (76 Ws), andererseits aber der runde Blitzkopf den Einsatz verschiedener Lichtformer über eine magnetische Halterung erlaubt. Und: mit dem kürzlich vorgstellten Profoto OCF-Adapter können die Profoto-Lichtformer aus dem Studio-Bereich mit dem A10 (und auch mit den älteren A1-Modellen) verwendet werden.
Ich habe den A10 für die Photo International und das fotoMAGAZIN getestet – und ich war begeistert. Zum einen von der geradezu eleganten Bedienung, die Profoto nochmal verbessert hat und die geradezu „Apple-like“ einfach das Umschalten zwischen Automatik- und manuellem Betrieb ermöglicht. Und von der verbindung mit dem Smartphone: erst erschien mir das überflüssig, aber so einfach war eine Firmware-Update Over-the-Air noch nie. Man kann die Blitze vom Smartphone aus regeln (was man natürlich nur braucht, wenn Sie entfernt auf einem Stativ stehen) und sogar mit dem Smartphone synchronisieren. Ein paar schnele Shots mit dem Smartphone zwischendurch sind kein Problem. Nach dem letzten Update sogar mit TTL. Meines Wissens kann das kein anderer Blitz.
Leider ist der blitz kein Schnäppchen. 1079 Euro verlangt der schwedische Hersteller für den Blitz, im Set mit dem reduzierten, aber blind bedienbaren Fernauslöser Profoto Connect sind es 1179 Euro. Erhältlich sind jeweils Varianten für Canon, Fujifilm, Nikon und Sony.
Wettbewerb „Landschaftsfotografie“
Noch bis Ende März 2021 läuft der Wettbewerb „Landschaft“ der DigitalPHOTO. Mitmachen, gewinnen!
Flexibles Dauerlicht
Die Primalux LED 1000 Color vom deutschen Hersteller Hedler ist eine variable Dauerlichtleuchte, die für die professionelle Foto- und Videoproduktion geeignet ist
Die „1000“ im Namen der Leuchte führt etwas in die Irre: Die Primalux LED 1000 Color nimmt etwa 170 Watt an Leistung auf – entspricht aber in der Lichtausbeute etwa dem, was früher ein Halogen-Dauerlicht mit 1000 Watt geliefert hat. Hedler selbst gibt eine Beleuchtungsstärke von 250 000 Lux an. Ein Wert, der abhängig von der Fläche ist und nur schwer Vergleiche erlaubt. Wer ungeübt im Einsatz von Dauerlicht ist, sollte wissen: Für Dauerlicht ist die Leistung gut, im Vergleich zu einem einfachen Blitz jedoch wenig. Ein Beispiel aus der Praxis: Im Test mit einer kleinen Softbox (50 mal 70 Zentimeter) konnte der Autor bei ISO 400 mit Blenden zwischen f2 und f4 Porträts anfertigen, ohne den Bildstabilisator aktivieren zu müssen. Arbeitet man ohne Softbox mit hartem Licht, so sieht die Lage anders aus: Bis zu Blende 8 war beim Testshooting drin.
Eine Besonderheit der PrimaLux LED ist die eingebaute Fresnel-Linse. Mit ihr kann das Licht weiter gebündelt oder gestreut werden – Ausleuchtwinkel zwischen 10 und 65 Grad sind möglich. Das macht die Leuchte sehr flexibel (und verändert natürlich noch mal die am Motiv eintreffende Lichtstärke). Das Licht lässt sich so sehr gut ohne weitere Lichtformer fokussieren und zu einem Spotlicht umwandeln. Dieser Fokus ist durch Drehen am Fokussierrad stufenlos einstellbar.
Ebenso interessant ist die in sieben Stufen von 3000 bis 6500 einstellbare Lichtfarbe. Damit eignet sich das Licht hervorragend, um bestehende Lichtquellen (Raumlicht, Fensterlicht, Kerzenlicht etc.) zu ergänzen oder auch zu simulieren.
Die Lichtstärke ist dabei einstellbar zwischen 100% und 5%. Dabei bleibt die Lichttemperatur stabil. Überhaupt hat das Licht eine sehr gute Farbwiedergabe: Hedler gibt einen CRI von größer als 97 an.
Es können alle Lichtformer mit Hedler Quickfit-Bajonett angesetzt werden. Von Hedler selbst gibt es diverse Adapter für Fremdbajonette.
Wer Videos drehen will, wird die geringe Geräuschentwicklung schätzen: Der Lüfter dreht auf Wunsch dynamisch mit und ist daher vor allem bei geringer Lichtleistung nicht oder kaum hörbar, wird aber auch bei voller Leistung nicht wirklich laut.
Die Primalux LED 1000 Color kostet 1595 Euro und ist bereits erhältlich
Eine fast gelungene Kombi
Lenovo ist derzeit der einzige Smartphone-Hersteller, der mit den Moto-Z-Modellen eine eigene Schnittstelle für Zubehörmodule anbietet. Mit dabei ist das „True Zoom“, ein Kameraaufsatz, der die rückwärtige Kamera des Smartphones ersetzt und es so mit einem 10-fach-Zoom und ein paar Bedienelementen einer echten Kamera erweitert.
Bei den Moto-Z-Modelle wird die rückwärtige Hülle lediglich durch Magneten gehalten. Sie lässt sich leicht abnehmen und durch die Module ersetzen. Im Test hielt das True Zoom bombenfest. Auch das Ausrichten ist kein Problem: Es schnapp automatisch richtig ein, die elektronische Verbindung wird sofort hergestellt.
Das Kameramodul hat einen einen Einschaltknopf, einen zweistufigen Auslöser und eine Zoomwippe. Drückt man auf den Einschaltknopf, so fährt das Zoom-Objektiv heraus und die Kameraapp des Smartphones öffnet sich. Ein Entsperren des Moto Z ist nicht nötig, man kann nach etwa einer Sekunde Fotos machen. Das 10-fach Zoom arbeitet schnell und präzise, lediglich der AF erscheint etwas lahm. Ein Hilfslicht unterstützt ihn bei schlechten Lichtbedingungen. Ist das Licht zu schwach, schaltet sich der Blitz des Kameramoduls ein. Er lässt sich abschalten, aber nicht weiter konfigurieren.
Die Belichtungseinstellungen lassen sich von Vollautomatik bis manuell einstellen, auf dem Display des Moto Z kann man das Messfeld für die Belichtung und den AF per Fingertip festlegen. Im Prinzip reichen die Einstellmöglichkeiten aus – im Test gelang es jedoch nicht, das True Zoom dauerhaft auf den Raw-Modus zu stellen. Nach jedem Einschalten wollte es wieder JPEGs aufzeichnen.
Das True Zoom wird vom Smartphone mit Strom versorgt. Im Test mit dem Moto Z Play konnte ich den ganzen Tag fotografieren und mich zwischendurch auch zu den besten Fotospots navigieren lassen, ohne das Geräte aufladen zu müssen.
Die Daten legt das Kameramodul auf dem Smartphone ab. JPEGs der 12-Megapixel-Kamera benötigen etwa 2,5 MB Speicherplatz, die Raws im DNG-Format belegen 26 MB. Etwas ärgerlich: Während sich JPEGs über die Android-Foto-App automatisch per W-Lan auf den Rechner übertragen lassen, muss man sich bei DNGs etwas anderes einfallen lassen. Lenovo liefert unser Moto Z Play mit Ladegerät, aber ohne Datenkabel (USB-C) aus. Dieses Kabel (ca. 7 Euro) muss man separat kaufen.
Die JPEGs sind bei schlechten Lichtverhältnissen enttäuschend. Die Rauschreduzierung poliert Details gnadenlos glatt. Anders die DNGs: Hier kann man zum Beispiel mit Lightroom deutlich mehr aus den Bildern herausholen.
Das True Zoom ist eine gute Lösung, die noch etwas Feinschliff vor allem bei der Aufbereitung von JPEGs benötigt. Außerdem wäre ein etwas größerer Sensor als der verbaute 1/2,3-Zoll Sensor wünschenswert. Denn für Porträts mit weichgezeichnetem Hintergrund eignet sich das True Zoom so nicht.
Preis Moto-Z Play: 499 Euro
Preis True Zoom: 299 Euro
Mitzieher im Weitwinkel
Mitzieher werden oft links und rechts unscharf, obwohl die Mitte perfekt scharf ist. Grund ist fast immer eine zu kurze Brennweite. Im Weitwinkel ändert sich während der Belichtungszeit (d. h., beim Passieren des Objekts) an den Rändern nicht nur der Abstand zur Sensorebene, sondern auch die Perspektive. Letzteres zu erkennen zum Beispiel am Hinterrad. Zusätzlich sind Front- und Heckspoiler unscharf.
Der Effekt stört vor allem bei Motorsportfotos. Hier kann man nur einen größeren Abstand einnehmen und eine längere Brennweite verwenden (der Effekt wird dann kleiner und ab 70 mm fast unauffällig).
Mehr zu dem Thema „Mitzieher“ findet sich in der gedruckten Ausgabe des fotoMAGAZINs 11/2016.
Wer druckt besser in A2?
Fine-Art und hochwertiger Fotodruck in A2 – bis vor ein paar Tagen bedeutete das Epson. Für Amateure und Profifotografen kam nur der SureColor SC-P800 in Betracht. Epson hatte ihn im Sommer 2015 vorgestellt, er löst den Stylus Pro 3880 ab. Jetzt aber hat Canon den imagePROGRAF Pro 1000 auf den Markt gebracht und steigt damit ebenfalls in das A2-Segment ein. Ich habe beide Drucker ausprobiert und finde Argumente sowohl für den einen als auch für den anderen.
Der Canon-Drucker ist mit 32 Kilogramm Gewicht ein echter Brocken und trägt auch bei den Abmessungen deutlich stärker auf als der Epson. Er wirkt auch stabiler als das Epson-Gerät, das höhere Gewicht dürfte aber auch der verbauten Technik geschuldet sein: Der Canon-Drucker hat ein Unterdrucksystem, das Papiere plan im Einzug liegen lässt und Schleifspuren des Druckkopfes auf empfindlichen Medien vermeiden soll.
Der imagePROGRAF druckt mit insgesamt 12 Tinten einer neuen Lucia-Generation, von denen es für den Schwarzweiß-Druck neben Fotoschwarz und Mattschwarz auch zwei Grautöne gibt. Zusätzlich zu den Farben gibt es einen Chroma Optimizer, der bei glänzenden Medien die Glanzunterschiede von unterschiedlich stark bedruckten Flächen beseitigt. Der SureColor von Epson kommt mit 9 Tintentanks und hat neben Foto- und Mattschwarz ebenfalls zwei Grautöne. Die Ultrachrome HD-Tinten entsprechen denen, die auch in den anderen aktuellen Spitzenmodellen von Epson zum Einsatz kommen.
Eigentlich fassen die einzelnen Tanks beider Drucker 80 ml Tinte pro Farbe. „Eigentlich“ deshalb, weil Epson die Erstausrüstung auf 64 ml beschneidet. Toll – der Vorteil des günstigeren Anschaffungspreises wird so wieder zunichte gemacht. Bestückung und Austausch der Tinten ist bei beiden Druckern kein Problem.
Beide Drucker lassen sich per LAN oder W-LAN ins Netzwerk einbinden, und beide drucken auch vom Smartphone oder Tablet – was allerdings angesichts des Qualitätsanspruchs der Drucker wie Spielerei anmutet. Eingerichtet werden beide am einfachsten über die Step-by-step-Führung im Browser, die beide Hersteller anbieten. So lassen sie sich einfach in das Netzwerk einbinden und die installierten Druckertreiber sind aktueller als bei der Installation von CD. Beim Canon würde ich empfehlen, die zusätzlich angebotene Software Print Studio Pro zu installieren – sie besticht vor allem durch das übersichtliche Zusammenfassen der Einstellungen, die man sonst in Lightroom/Photoshop und im Druckertreiber nacheinander vornehmen muss. Sie lässt sich aus Lightroom heraus als Zusatzmodul starten.
Beim Druck auf normalem Fotopapier (glanz, matt, seidenmatt) zeigen sich im Handling und in der Qualität wenig Unterschiede. Da der Epson jedoch mattes und glänzendes Schwarz mit eine Leitung auf das Papier bringt führt dazu, dass der Patronenzulauf jedesmal (per Einstellung am Drucker oder im Druckertreiber) gewechselt werden muss, wenn man von matt zu glänzend bzw. umgekehrt wechselt. Jeder Wechsel dauert nicht nur zwei bis drei Minuten, sondern es geht bei Spülen Tinte verloren. Man sollte also so selten wie möglich die Medien wechseln.
Deutlicher werden die Unterschiede bei Fine-Art-Medien (ich habe nur das PhotoRag 308gr getestet, vermute, dass es auf anderen Medien ähnlich sein wird): Der SureColor macht mit seinen Ultrachrome HD-Tinten ein deutlich tieferes Schwarz als der imagePROGRAF. Und das ist sowohl bei Scharzweiß als auch beim Farbdruck sichtbar. Natürlich nur im Vergleich: Die Prints selbst sind nämlich auf beiden Druckern wirklich klasse. Legt man sie jedoch nebeneinander, so greift man intuitiv zum Epson-Print.
Auch beim Handling von Fine-Art-Papieren zeigen sich Unterschiede: Dickere Medien werden bei Canon über den manuellen Einzug zugeführt – bis zu 0,7 mm Dicke (entspricht etwa 400 gr/m2). Bei Epson werden die Medien über einen vorderen Einzugsschacht eingelegt, der manuell geöffnet und wieder verschlossen werden muss. Das Prinzip hatte Epson schon mit dem R3000 vor ein paar Jahren eingeführt. Vorteil ist, dass Medien bis zu einer Dicke von 1,5 mm verarbeitet werden können. Nachteil, dass vor allem kleinere Formate sehr umständlich einzulegen sind und der Einzug bei kleinster Nachlässigkeit fehl schlägt. Mit etwas Pech ist das teure Fine-Art-Blatt dann ruiniert. Und mit noch mehr Pech wird das Papier so im Drucker geknickt, dass der entstehende Staub des Fine-Art-Papiers die nächsten beide Drucke auch noch versaut.
Ich habe mich derart über den Einzug des Epson geärgert, dass ich intuitiv zum vollkommen problemlosen Canon greifen würde. Zumindest, wenn ich mit dem Gerät professionell arbeiten muss. Für bestes Schwarz auf Fine-Art führt jedoch am Epson kein Weg vorbei.
Bzgl. der laufenden Kosten tun sich die Geräte nicht viel. Bei beiden liegt der Literpreis Tinte bei rund 700 Euro. Was im Übrigen deutlich günstiger ist als der kleinerer Drucker.