Archiv der Kategorie: Hardware

Flexibles Dauerlicht

Die Primalux LED 1000 Color vom deutschen Hersteller Hedler ist eine variable Dauerlichtleuchte, die für die professionelle Foto- und Videoproduktion geeignet ist

Die „1000“ im Namen der Leuchte führt etwas in die Irre: Die Primalux LED 1000 Color nimmt etwa 170 Watt an Leistung auf – entspricht aber in der Lichtausbeute etwa dem, was früher ein Halogen-Dauerlicht mit 1000 Watt geliefert hat. Hedler selbst gibt eine Beleuchtungsstärke von 250 000 Lux an. Ein Wert, der abhängig von der Fläche ist und nur schwer Vergleiche erlaubt. Wer ungeübt im Einsatz von Dauerlicht ist, sollte wissen: Für Dauerlicht ist die Leistung gut, im Vergleich zu einem einfachen Blitz jedoch wenig. Ein Beispiel aus der Praxis: Im Test mit einer kleinen Softbox (50 mal 70 Zentimeter) konnte der Autor bei ISO 400 mit Blenden zwischen f2 und f4 Porträts anfertigen, ohne den Bildstabilisator aktivieren zu müssen. Arbeitet man ohne Softbox mit hartem Licht, so sieht die Lage anders aus: Bis zu Blende 8 war beim Testshooting drin.

Primalux LED 1000 Color
Eine eingebaute Fresnellinse ermöglicht das Fokussieren des Lichts

Eine Besonderheit der PrimaLux LED ist die eingebaute Fresnel-Linse. Mit ihr kann das Licht weiter gebündelt oder gestreut werden – Ausleuchtwinkel zwischen 10 und 65 Grad sind möglich. Das macht die Leuchte sehr flexibel (und verändert natürlich noch mal die am Motiv eintreffende Lichtstärke). Das Licht lässt sich so sehr gut ohne weitere Lichtformer fokussieren und zu einem Spotlicht umwandeln. Dieser Fokus ist durch Drehen am Fokussierrad stufenlos einstellbar.

Simulation von Kerzenlicht

Ebenso interessant ist die in sieben Stufen von 3000 bis 6500 einstellbare Lichtfarbe. Damit eignet sich das Licht hervorragend, um bestehende Lichtquellen (Raumlicht, Fensterlicht, Kerzenlicht etc.) zu ergänzen oder auch zu simulieren.

Simulation von Fensterlicht

Die Lichtstärke ist dabei einstellbar zwischen 100% und 5%. Dabei bleibt die Lichttemperatur stabil. Überhaupt hat das Licht eine sehr gute Farbwiedergabe: Hedler gibt einen CRI von größer als 97 an.

Es können alle Lichtformer mit Hedler Quickfit-Bajonett angesetzt werden. Von Hedler selbst gibt es diverse Adapter für Fremdbajonette.

Wer Videos drehen will, wird die geringe Geräuschentwicklung schätzen: Der Lüfter dreht auf Wunsch dynamisch mit und ist daher vor allem bei geringer Lichtleistung nicht oder kaum hörbar, wird aber auch bei voller Leistung nicht wirklich laut.

Etwas klein geratene Taster, aber sonst einfach zu bedienen

Die Primalux LED 1000 Color kostet 1595 Euro und ist bereits erhältlich

Wer druckt besser in A2?

Fine-Art und hochwertiger Fotodruck in A2 – bis vor ein paar Tagen bedeutete das Epson. Für Amateure und Profifotografen kam nur der SureColor SC-P800 in Betracht. Epson hatte ihn im Sommer 2015 vorgestellt, er löst den Stylus Pro 3880 ab. Jetzt aber hat Canon den imagePROGRAF Pro 1000 auf den Markt gebracht und steigt damit ebenfalls in das A2-Segment ein. Ich habe beide Drucker ausprobiert und finde Argumente sowohl für den einen als auch für den anderen.

imagePROGRAF Pro 1000
imagePROGRAF Pro 1000

Der Canon-Drucker ist mit 32 Kilogramm Gewicht ein echter Brocken und trägt auch bei den Abmessungen deutlich stärker auf als der Epson. Er wirkt auch stabiler als das Epson-Gerät, das höhere Gewicht dürfte aber auch der verbauten Technik geschuldet sein: Der Canon-Drucker hat ein Unterdrucksystem, das Papiere plan im Einzug liegen lässt und Schleifspuren des Druckkopfes auf empfindlichen Medien vermeiden soll.

Der imagePROGRAF druckt mit insgesamt 12 Tinten einer neuen Lucia-Generation, von denen es für den Schwarzweiß-Druck neben Fotoschwarz und Mattschwarz auch zwei Grautöne gibt. Zusätzlich zu den Farben gibt es einen Chroma Optimizer, der bei glänzenden Medien die Glanzunterschiede von unterschiedlich stark bedruckten Flächen beseitigt. Der SureColor von Epson kommt mit 9 Tintentanks und hat neben Foto- und Mattschwarz ebenfalls zwei Grautöne. Die Ultrachrome HD-Tinten entsprechen denen, die auch in den anderen aktuellen Spitzenmodellen von Epson zum Einsatz kommen.

Epson SureColor SC-P800
Epson SureColor SC-P800

Eigentlich fassen die einzelnen Tanks beider Drucker 80 ml Tinte pro Farbe. „Eigentlich“ deshalb, weil Epson die Erstausrüstung auf 64 ml beschneidet. Toll – der Vorteil des günstigeren Anschaffungspreises wird so wieder zunichte gemacht. Bestückung und Austausch der Tinten ist bei beiden Druckern kein Problem.

Beide Drucker lassen sich per LAN oder W-LAN ins Netzwerk einbinden, und beide drucken auch vom Smartphone oder Tablet – was allerdings angesichts des Qualitätsanspruchs der Drucker wie Spielerei anmutet. Eingerichtet werden beide am einfachsten über die Step-by-step-Führung im Browser, die beide Hersteller anbieten. So lassen sie sich einfach in das Netzwerk einbinden und die installierten Druckertreiber sind aktueller als bei der Installation von CD. Beim Canon würde ich empfehlen, die zusätzlich angebotene Software Print Studio Pro zu installieren – sie besticht vor allem durch das übersichtliche Zusammenfassen der Einstellungen, die man sonst in Lightroom/Photoshop und im Druckertreiber nacheinander vornehmen muss. Sie lässt sich aus Lightroom heraus als Zusatzmodul starten.

Beim Druck auf normalem Fotopapier (glanz, matt, seidenmatt) zeigen sich im Handling und in der Qualität wenig Unterschiede. Da der Epson jedoch mattes und glänzendes Schwarz mit eine Leitung auf das Papier bringt führt dazu, dass der Patronenzulauf jedesmal (per Einstellung am Drucker oder im Druckertreiber) gewechselt werden muss, wenn man von matt zu glänzend bzw. umgekehrt wechselt. Jeder Wechsel dauert nicht nur zwei bis drei Minuten, sondern es geht bei Spülen Tinte verloren. Man sollte also so selten wie möglich die Medien wechseln.

Deutlicher werden die Unterschiede bei Fine-Art-Medien (ich habe nur das PhotoRag 308gr getestet, vermute, dass es auf anderen Medien ähnlich sein wird): Der SureColor macht mit seinen Ultrachrome HD-Tinten ein deutlich tieferes Schwarz als der imagePROGRAF. Und das ist sowohl bei Scharzweiß als auch beim Farbdruck sichtbar. Natürlich nur im Vergleich: Die Prints selbst sind nämlich auf beiden Druckern wirklich klasse. Legt man sie jedoch nebeneinander, so greift man intuitiv zum Epson-Print.

Auch beim Handling von Fine-Art-Papieren zeigen sich Unterschiede: Dickere Medien werden bei Canon über den manuellen Einzug zugeführt – bis zu 0,7 mm Dicke (entspricht etwa 400 gr/m2). Bei Epson werden die Medien über einen vorderen Einzugsschacht eingelegt, der manuell geöffnet und wieder verschlossen werden muss. Das Prinzip hatte Epson schon mit dem R3000 vor ein paar Jahren eingeführt. Vorteil ist, dass Medien bis zu einer Dicke von 1,5 mm verarbeitet werden können. Nachteil, dass vor allem kleinere Formate sehr umständlich einzulegen sind und der Einzug bei kleinster Nachlässigkeit fehl schlägt. Mit etwas Pech ist das teure Fine-Art-Blatt dann ruiniert. Und mit noch mehr Pech wird das Papier so im Drucker geknickt, dass der entstehende Staub des Fine-Art-Papiers die nächsten beide Drucke auch noch versaut.

Ich habe mich derart über den Einzug des Epson geärgert, dass ich intuitiv zum vollkommen problemlosen Canon greifen würde. Zumindest, wenn ich mit dem Gerät professionell arbeiten muss. Für bestes Schwarz auf Fine-Art führt jedoch am Epson kein Weg vorbei.

Bzgl. der laufenden Kosten tun sich die Geräte nicht viel. Bei beiden liegt der Literpreis Tinte bei rund 700 Euro. Was im Übrigen deutlich günstiger ist als der kleinerer Drucker.

Schnell in der Hosentasche

Samsung hat seit ein paar Tagen einen Flash-Speicher im Hosentaschenformat im Angebot. Portable SSD T1 heißen die kleinen Datenträger, die per USB-3.0 an Mac- oder Windows-Rechner angebunden werden. Im Inneren arbeitet schneller V-NAND Speicher.

Schnell, schick, aber mit Plastik-Feeling
Schnell, schick, aber mit Plastik-Feeling

Theoretisch lassen sich damit 450 MB/s Sekunde übertragen. Ich habe das Modell mit einem Terabyte-Fassungsvermögen mal ausprobiert und bin zumindest auf über 400 MB/s gekommen. Ein Gigabyte Daten (in meinem Fall JPEG-Fotos) lässt sich so in knapp 6 Sekunden übertragen. Schneller geht es derzeit nicht. Sinn macht das Laufwerk nur mit einer schnellen Gegenstelle: Eine aktuelle SSD im Rechner ist wichtig, ein USB 3.0-Port Pflicht.

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